Das Überall-Metall

Es ist bestens belastbar, rostet nicht und ist trotzdem leicht: Aluminium ist ein unverzichtbarer Werkstoff und fast überall zu finden. Auch, weil es in verschiedenen Legierungen in fast jede erwünschte und benötigte Form gebracht werden kann.

Wer Aluminium suchen möchte, wird fast überall fündig: Aluminium ist das dritthäufigste Element (nach Sauerstoff und Sili­zium) und zugleich das häufigste Metall in der Erdkruste. Theoretisch ist Aluminium aus beliebiger tonhaltiger Erde zu gewinnen. Allerdings wäre das sehr teuer und ineffizient, weil Aluminium chemisch gebunden ist, so dass stattdessen Bauxit abgebaut wird, das eine hohe Konzentration von Aluminiumoxiden aufweist. Wer sich im Alltag umschaut, findet auch überall Aluminium: in Autos, Bussen, U-Bahnen oder Flugzeugen, im Hoch- und Maschinenbau, in Laptops und Smartphones, in Windrädern und Solarpaneelen, in Form von Getränkedosen und Alufolie. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Warum? Aluminium ist als Werkstoff gleichzeitig fest, gut formbar, leicht und sehr lange haltbar:

  • Verschiedene Beimischungen (Legierungen) ändern die Eigenschaften von Aluminium: So wird es durch geringe Mengen von Silizium, Magnesium, Kupfer oder Zink härter und fester, um im Motoren- und Getriebebau eingesetzt zu werden.
  • Im Vergleich zu Stahl sind Produkte mit denselben Maßen aus Aluminium etwa zweimal leichter. Daher eignet sich etwa Stahl mit seiner Masse gut für eine Straßen-Dampfwalze. Aluminium ist dagegen besser für hochfeste, aber gleichzeitig leichte Konstruktionen in Autokarosserien oder ICE-Wagenprofilen, Fahrrad- oder Fensterrahmen sowie Alufolie.
  • Als Fassaden- und Dach-Element sowie Anstrich oder Beschichtung bietet Aluminium vielfältige Möglichkeiten, um das Klima eines Gebäudes zu regulieren. Aluminium reflektiert Licht- und Wärmestrahlung besonders gut, was es zu einem bevorzug­ten Werkstoff in der Klimatechnik macht. In der Energietechnik kommt Aluminium als Wärmetauscher zum Einsatz, etwa in Autokühlern, Solaranlagen und als Folie auch in Flugzeugen, was zusätzlich das Gewicht reduziert und damit Treibstoff spart.
  • Aluminium ist ein hervorragender Wärme- und Stromleiter, daher wird es oft in der Elektroindustrie verwendet, ebenso bei Überland-Stromleitungen für die Stromautobahnen der Energiewende. Aufgrund der wärmeleitenden Eigenschaft eignet sich Aluminium für Pfannen und Töpfe, da es sich besonders schnell aufheizt
  • Die Langlebigkeit und die praktisch unbegrenzten Möglichkeiten Aluminium zu formen, machen es für die Architektur interessant. Aluminiumfenster und -fassaden isolieren und senken den Energiebedarf. Außerdem können mit Aluminium besondere ästhetische Formen geschaffen werden, wie etwa mit dem Dach der Elbphilharmonie in Hamburg, der Fassade des New Museum of Contemporary Art in New York oder der Großskulptur „Molecule Man“ in der Spree in Berlin.

Wie das wertvolle Aluminium in der Welt bleibt

Aluminium ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – und es kann auch immer wieder dorthin  zurückkehren. Denn Aluminium ist fast vollständig recycelbar und ohne Qualitätsverlust immer wieder zu verwerten. Der Energiebedarf für das Recycling von Aluminium ist 95 Prozent geringer als bei der Neuproduktion. Das Pfandsystem für Aluminium-Dosen oder technisch aufwändige Schrott-Sortieranlagen sorgen heute dafür, dass Aluminium möglichst sortenrein getrennt wird. Sogar aus der Schlacke einer Müllverbrennungsanlage wird das Leichtmetall zurückgewonnen: Im Jahr 2020 kamen so laut der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland etwa 60.000 Tonnen Aluminium zusammen. Auch dieses Aluminium geht also nicht verloren, sondern wandert wieder in den Rohstoffkreislauf und landet irgendwann wieder in unserem Alltag.

Maschinenbau und Elektrotechnik

In der Industrieautomatisierung geht es heutzutage vor allem um eins: Gesteuerte Bewegungsabläufe. Da kommt Aluminium zum Zug! Leichte Aluminiumbauteile verhelfen Robotern und Handling-Geräten zu Präzision und Beweglichkeit. Maschinenelemente lassen sich durch die Verwendung von Aluminium - was Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Lebensdauer betrifft - komplett auf die vorgesehene Funktion abstimmen. Aluminium ist nicht magnetisch. Dies ist in der Elektrotechnik, Elektronik und im Maschinenbau von Bedeutung. Das Leichtmetall ist ein guter Reflektor für Wärme, Licht und elektromagnetische Wellen. Der durch Reflektion entstehende metallische Glanz wird in Lacken benutzt.

Alu in Maschinen und Elektronik

Aluminium findet Anwendung in Zylindern (Hydraulik, Pneumatik), Freileitungsseilen, Antennen, bei Abschirmung von Telefon und Antennenkabeln, in Gehäusen von Elektromotoren, Schaltschränken, Hoch- und Niederspannungskabeln, Stromschienen, Kondensatoren, Trägerbändern zur Chip-Montage, als Mikrochip-Basismaterial, in Kühlrippenprofilen und Speicherplatten für EDV-Anlagen.

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