Rotschlamm

Die meisten Deutschen sind noch nie mit Rotschlamm in Kontakt gekommen, und das ist auch gut so. Was genau ist Rotschlamm, der bei der Herstellung von Aluminium entsteht? Und ist er eigentlich gefährlich?

Was ist Rotschlamm?

Rotschlamm, auch Bauxitrückstand genannt, entsteht bei der Produktion von Aluminiumoxid aus Bauxit. Die auffallend rote Farbe stammt von dem hohen Anteil an Eisenverbindungen und anderen Metallen im Bauxit. Um Aluminiumoxid zu produzieren, wird zunächst das im Bauxit enthaltene Aluminium in Form von Aluminiumhydroxiden durch Lösen in Natronlauge herausgetrennt.  Als unlöslicher Rückstand verbleibt eine rote und schlammige Substanz, der Rotschlamm, übrig.

Rekultivierung von Rotschlamm-Deponien

Um die Umwelt zu schützen, wird der Rotschlamm zunächst gewaschen und so weitestgehend von anhaftender Natronlauge befreit. Danach werden die Bauxitrückstände in einer eigens dafür ausgewiesenen Deponie gesammelt. Anschließend kann er entweder weiterverarbeitet werden oder in der Deponie verbleiben und rekultiviert werden. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Rotschlamm in Deutschland in der Eisenproduktion eingesetzt. Dies ist allerdings so unwirtschaftlich, dass es seit den 50er Jahren nahezu ausschließlich experimentell geschieht. Derzeit wird aber intensiv nach Möglichkeiten für die Verwendung von Rotschlamm gesucht, z.B. als Zusatz in der Baustoff- und der Keramikindustrie. Der bei weitem größte Teil wird jedoch deponiert, und die Deponien rekultiviert.

Eine Rotschlamm-Deponie in Deutschland - AOS-Stade

Hohe Sicherheitsstandards

Durch noch anhaftende Restmengen an Natronlauge ist Rotschlamm leicht alkalisch und enthält, abhängig vom jeweiligen Erz, unterschiedlich stark konzentrierte Schwermetalle. Ohne Abtrennung der Natronlauge durch intensives Waschen wäre der Rotschlamm stark alkalisch und hochgradig ätzend. Ein direkter Kontakt mit Mensch oder Umwelt wie bei dem Dammbruch einer Rotschlammdeponie im ungarischen Kolontár im Oktober 2010 müsste deshalb unbedingt vermieden werden. Die Sicherheitsvorschriften und -vorkehrungen sind daher sehr hoch Rotschlamm wird umfassend gereinigt, gefiltert und von der Natronlauge getrennt. Dieser Vorgang ist so effektiv, dass der behandelte Rotschlamm in Deutschland als ungefährlich eingestuft wird. Aber auch global sind Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung kontinuierlich zu optimieren. Internationale Forschungsprojekte und Austauschplattformen sind unter anderem hierfür geeignete Instrumente.

Bildnachweis: AOS Stade

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Fragen und Antworten

Rotschlamm

Was ist Rotschlamm?

Rotschlamm entsteht bei der Produktion von Aluminium aus Bauxit. Um Aluminium zu produzieren, muss das Bauxiterz in Natronlauge gelöst werden. Dabei entsteht eine rote, schlammige Substanz, der Rotschlamm. Die auffallend rote Farbe stammt von dem hohen Anteil an Eisenverbindungen und anderen Metallen im Bauxit.

Was geschieht mit dem Rotschlamm?

Um die Umwelt zu schützen, wird der Rotschlamm von der Natronlauge gereinigt. Danach wird er in einer eigens dafür ausgewiesenen Deponie gesammelt. Anschließend kann er entweder weiterverarbeitet werden oder in der Deponie verbleiben und rekultiviert werden. Der bei Weitem größte Teil wird deponiert, und die Deponien rekultiviert.

Ist Rotschlamm eigentlich gefährlich?

Durch noch anhaftende Restmengen an Natronlauge ist Rotschlamm leicht alkalisch. Ohne Abtrennung der Natronlauge durch intensives Waschen wäre der Rotschlamm stark alkalisch und hochgradig ätzend. Die Sicherheitsvorschriften und -vorkehrungen in Deutschland sind daher sehr hoch: Der Rotschlamm wird vor der Deponierung gereinigt und die Natronlauge herausgetrennt. Der so behandelte Rotschlamm ist daher als ungefährlich einzustufen.

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