Die Produktion von neuem Aluminium ist energieintensiv, aber über die Kreislaufwirtschaft ist der Wertstoff nahezu vollständig recycelbar. Die Wiederverwertung von Aluminium reduziert den Energieverbrauch um 95 Prozent, und in Deutschland wird weitaus mehr recyceltes Aluminium produziert als Neualuminium. Darüber hinaus stammten 2015 in Europa mehr als zwei Drittel des bereitgestellten Stroms für die Aluminiumherstellung aus nachhaltigen Quellen. In Deutschland führt die Energiewende dazu, dass immer mehr Strom aus Solar- und Windkraft gewonnen und die Aluminiumproduktion damit nachhaltiger wird, wobei die konstante Stromversorgung und und Bezahlbarkeit für die Aluminiumindustrie gesichert sein muss. Im ersten Halbjahr 2018 stammten laut Fraunhofer Institut gut 41 Prozent des Strommixes aus nachhaltigen Quellen.
Ist die Aluminiumproduktion nicht sehr energieintensiv und umweltbelastend?
Richtig ist, dass die Produktion von neuem Aluminium sehr energieintensiv ist. Aluminium ist aber über die Kreislaufwirtschaft nahezu vollständig recycelbar. Das Metall gehört also selbst zu den erneuerbaren Energien. In Deutschland wird weitaus mehr recyceltes Aluminium produziert als Neualuminium. Und gebrauchtes Aluminium ist quasi gestapelter Strom: Denn die Wiederverwendung von Aluminium reduziert den Energieverbrauch um 95 Prozent gegenüber der Produktion von neuem Aluminium. Darüber hinaus werden in Europa für die Erstherstellung des Metalls traditionell erneuerbare Energien genutzt: 2015 stammten mehr als zwei Drittel des bereitgestellten Stroms aus nachhaltigen Quellen, überwiegend aus Wasserkraft. Und auch in Deutschland führt die Energiewende dazu, dass immer mehr Strom aus Solar- und Windkraft gewonnen und die Aluminiumproduktion damit nachhaltiger wird, wobei die konstante Stromversorgung und und Bezahlbarkeit für die Aluminiumindustrie gesichert sein muss. Im ersten Halbjahr 2018 stammten laut Fraunhofer Institut gut 41 Prozent des Strommixes aus nachhaltigen Quellen, Tendenz steigend.
Aluminiumproduktion gleicht Schwankungen im Stromnetz aus
Neues Aluminium wird durch eine Elektrolyse erzeugt. Dafür wird zunächst Aluminiumoxid aus dem Bauxiterz gewonnen, anschließend mit dem Mineral Kryolith vermischt und in einer Wanne stark unter Strom gesetzt, die sogenannte Elektrolyse, wodurch reines Aluminium entsteht. Da immer mehr Strom in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammt, kann es zum Beispiel bei unerwarteten Änderungen der Windstärke oder der Sonneneinstrahlung zu gefährlichen Schwankungen im Stromnetz kommen. Deshalb wird derzeit in Deutschland getestet, welchen Beitrag die Aluminiumelektrolyse zum Ausgleich dieser Schwankungen leisten kann. Die Elektrolyse arbeitet bei diesen Versuchen wie ein großer Stromspeicher oder eine virtuelle Batterie und stabilisiert das Netz, indem sie die Schwankungen ausgleicht: Die Produktion von Primäraluminium wird dabei runter- oder wieder hochgefahren.
Energiewende lässt Aluminiumbedarf wachsen
Die Energiewende in Deutschland hin zu nachhaltigen Energiequellen ist in vollem Gang. Für den notwendigen Ausbau von Wind- und Solarkraftanlagen werden große Mengen Aluminium benötigt: Der im Herbst 2018 erschienene WWF-Bericht „Rohstoffboom zwischen Gewinnen und Verlusten – Deutschlands ökologischer Fußabdruck durch Stahl und Aluminium“ geht von einem bis zu 90 Mal höheren zukünftigen Aluminiumbedarf aus. Und auch in den Hochspannungsleitungen ist Aluminium aufgrund des geringen Gewichts und der guten Leitfähigkeit das bevorzugte Metall zur Stromweiterleitung.
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Fragen und Antworten
Erneuerbare Energien
Da immer mehr Strom in Deutschland aus erneuerbaren Energien stammt, kann es beispielsweise bei Windstille oder Sonnenfinsternis zu Schwankungen im Stromnetz kommen. Dann arbeitet die Elektrolyse wie eine virtuelle Batterie: Sie stabilisiert das Netz, indem sie die Schwankungen ausgleicht: Die Produktion von neuem Aluminium wird dann hoch- oder heruntergefahren.
Für den weiteren Ausbau von Wind- und Solarkraftanlagen werden große Mengen Aluminium benötigt: Der WWF-Bericht „Rohstoffboom zwischen Gewinnen und Verlusten – Deutschlands ökologischer Fußabdruck durch Stahl und Aluminium“ geht von einem bis zu 90 Mal höheren zukünftigen Aluminiumbedarf aus. In Hochspannungsleitungen ist Aluminium zum Beispiel aufgrund des geringen Gewichts und der guten Leitfähigkeit das bevorzugte Metall zur Stromweiterleitung.