Aluminium lässt Science-Fiction wahr werden: Das Leichtmetall ist ein Zeitreisender. Aluminium wird seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in größeren Mengen hergestellt – und drei Viertel des jemals auf der Welt produzierten Aluminiums ist noch immer in Gebrauch. Denn es ist als Werkstoff einerseits sehr lange haltbar, ohne etwa zu rosten. Und andererseits ist Aluminium praktisch unendlich zu recyceln. Aluminium, das vor 100 Jahren in die Form eines Bechers gegossen wurde, dient heute vielleicht in einem Aluminium-Fensterrahmen dem Energiesparen. Spitzenreiter des Aluminium-Recyclings ist die Getränkedose. Dank des Pfandsystems werden etwa 99 Prozent der Dosen in Deutschland wieder zu Dosen. Auch in anderen Bereichen gibt es sehr hohe Recyclings-Quoten: 95 Prozent sind es bei Verkehr, Bauen und Verpackungen. Der Vorteil von Aluminium: Es kann ohne Qualitätsverlust umgeschmolzen oder neu gegossen werden. Damit spart das Recycling Rohstoffe und viel Energie, denn um Aluminium wiederzuverwenden sind 95 Prozent weniger Energie notwendig als bei der Neuproduktion.
Aluminium-Recycling – Wie geht es am besten?
Das Erfolgsmodell des Aluminium-Recyclings ist die Getränkedose: Innerhalb von 60 Tagen steht eine leergetrunkene Dose wieder im Supermarktregal. Das ist möglich durch einen fast vollständig geschlossenen Kreislauf, bei dem auch die Bestandteile des Aluminiums bekannt und klar sind. Das Geheimnis des Erfolges ist hier: die Sortenreinheit. Das ist auch bei Neuschrott der Fall, der beim Produzenten oder Weiterverarbeiter anfällt, auch hier sind die Legierungen bekannt. Dies sind Beispiele für die relativ einfache Formel für gut funktionierendes Recycling: Sortenreines Sammeln mit einem Pfandsystem (bei Dosen) und Sortieren vereinfachen das Recycling. Die schlechteste Variante ist es, Aluminium in den Restmüll zu werfen. Der Rohstoff landet so in der Müllverbrennung. Zwar kann Aluminium auch aus den dort entstehenden Resten (Schlacke und Asche) wieder zurückgewonnen werden. Allerdings ist das deutlich weniger effizient.
Der beste Weg für den Deckel auf dem Joghurtbecher
Nicht für alles kann es funktionierende Pfandsysteme wie für Aluminium-Getränkedosen geben: Wie soll das praktisch für den Aluminium-Deckel auf dem Joghurtbecher funktionieren, der den Inhalt frisch hält? Hierfür gib es die Gelben Säcke oder Tonnen. Die Leichtverpackungen aus der Gelben (oder Orangenen) Tonne lassen sich heutzutage durch verschiedene, ausgefeilte Methoden sehr gut trennen: Techniken wie Magnet- und Wirbelstromsortierung, Schwimmaufbereitung, Dichtemessung oder Laserspektroskopie trennen verschiedene Metalle höchst zuverlässig voneinander und anderen Stoffen. Beim Aluminium, das seine verschiedenen Eigenschaften in bestimmten Legierungen erlangt, sind auch diese Mischungen heutzutage erkenn- und damit trennbar.
Diese Sortierverfahren führen zu immer besseren, einheitlichen Sortierungen und letztlich wieder neuen Produkten. Am Ende landen nicht nur die Dosen, sondern auch andere Aluminiumprodukte immer wieder – recycelt – in der Hand der Menschen. Wahre Science-Fiction.